Weltgebetstag in der EmK
Zuallererst muss ich mich als Neuling outen. Bislang hatte ich noch nie an einem Weltgebetstag teilgenommen.
Ich trete durch die Kirchentür und finde mich inmitten von Lianen wieder. Eine Dame in traditioneller Kleidung heißt mich freundlich willkommen.
Für einen Moment bleibe ich stehen und muss mich neu orientieren. Normalerweise kenne ich die Kirche der EmK in Sprendlingen. Aber an diesem Abend betrete ich eine andere Welt. Der Raum ist geschmückt mit Blumen und Grünpflanzen. Ich bin im Urwald angekommen, genauer gesagt: in Surinam, einem kleinen Land in Südamerika, dessen Frauen den diesjährigen Weltgebetstag gestaltet haben. „Gottes Schöpfung ist sehr gut“ –so lautet das Motto. Diese Botschaft bekommen wir eindrucksvoll vor Augen und Ohren geführt.
In diesem Gottesdienst sind wir „mittendrin statt nur dabei“: wir singen, wir klatschen, wir rasseln und klopfen und spüren den Rhythmus, sind Teil des Rhythmus und lassen uns beschwingt durch den Gottesdienst tragen. Wir nehmen Anteil an den verschiedenen Biographien der Frauen Surinams, erfahren etwas über ihre Herkunft und ihr Leben.
Ein beklemmendes Gefühl erfasst mich, als wir die Bilder zu Michael Jacksons „Earth Song“ sehen. Wie rücksichtslos gehen wir mit Gottes Schöpfung um, mit dem so wichtigen Lebensraum für unzählige Tiere und auch uns Menschen?
Wir kehren zurück zu den Schönheiten der Natur, loben Gott, und ich verstehe umso mehr, wie wichtig es ist, seine Schöpfung zu bewahren.
Nach Abschluss des Weltgebetstags dürfen wir uns genüsslich am vorbereiteten und landestypischen Buffet bedienen und beim gemeinsamen Essen abermals Gemeinschaft spüren.
Dieser Weltgebetstag war definitiv ein echter Erlebnisgottesdienst – für alle Sinne!
Vielen Dank an alle Verantwortlichen!
Vielen Dank auch für die Kollekte in Höhe von 383,70 €. Damit unterstützen wir 100 Partnerorganisationen die sich in Surinam für Frauen und Mädchen stark machen.
Jutta Bratengeier