All You Need Is Love

momosu/pixelio.de

Jesus Christus spricht: Wie mich der Vater geliebt hat, so habe auch ich euch geliebt. Bleibt in meiner Liebe! Joh. 15,9

Liebe – dieses Wort verbirgt wohl so viele unterschiedliche Erwartungen und Träume in sich wie kaum ein anderes. Und doch sind wir Menschen uns in einem einig: Wir möchten uns geliebt wissen, erfüllt von dem Wunsch, gemocht und wertgeschätzt zu werden…
Liebe erleben wir auf vielerlei Weise: durch Eltern, durch Freunde, durch den Partner/Partnerin, durch die eigenen Kinder.
Doch Liebe ist mehr als nur ein Kribbeln im Bauch – ein Gefühl, dass man niemals vergisst. Liebe, das ist die Erfahrung: ich bin angenommen mit all meinen Stärken und Schwächen. Zu mir steht jemand, wenn ich selber nicht mehr weiter weiß, an mir wird nicht gezweifelt, wenn ich scheitere. Doch in diese positiven Erfahrungen mischt sich auch die Erkenntnis, dass wir nur unvollkommene Menschen sind. Henri Nouwen sagte dazu: „Wir leben mit Menschen zusammen (oder stoßen mit ihnen zusammen), die immer unvollkommen sind und unvollkommen lieben (wie wir selbst ja auch).“ Wir machen Fehler, auch in Beziehungen, auch wenn es um die Liebe geht. Unsere Liebe gegenüber anderen ist von unseren Gemütsregungen, unserer inneren Verfassung abhängig. Wie oft fällt es uns schwer, durch eigene Verletzungen, Enttäuschungen oder Schuld anderen Liebe zu zeigen. Wie kann unsere Liebe vollkommener werden, so wie es Jesus uns vorgelebt hat? Henri Nouwen hat dazu eine Antwort: „Unsere Liebe zu anderen Menschen kann nur dann bedingungslos sein, wenn wir selbst die Erfahrung gemacht haben geliebt zu sein.“ Diese Liebeserfahrung dürfen wir alle machen – in Jesus Christus, der Gekreuzigte und Auferstandene. Gottes Sohn ist als Unschuldiger hingerichtet worden, weil er die vollkommene Liebe gegenüber uns Menschen gelebt hat. Menschliche Lieblosigkeit hat ihn ans Kreuz gebracht. Doch sein Tod war nur der Übergang zum neuen Leben in Gottes Kraft. Seine Auferstehung von den Toten ist uns Menschen zur tragenden Hoffnung im Leben und Sterben geworden. Passionszeit und Ostern laden uns ein, all unsere Verletzungen und Wunden, all unser Versagen und unsere Schuld Jesus Christus im Gebet anzuvertrauen und um seine Vergebung zu bitten. Wer das wagt: ehrlich vor Gott sein Herz auszuschütten, der darf erleben wie Gott auf seltsame Weise sein Herz erwärmt. Je mehr ich eine persönliche Beziehung zu Christus suche und sie lebe, desto mehr werde ich in der Gewissheit bestärkt, von Gott getragen zu sein und dazu befähigt, Liebe weiter zu geben.

Der Kirchenvater Augustin sagte einmal: „Liebe und dann tu, wozu dich die Liebe verpflichtet.“ Das kann sehr vielfältig sein. Dabei sollten die Menschen auf jeden Fall merken, dass die Liebe Gottes uns zu Taten der Liebe hindrängt. Die aufopfernde Liebe von Jesus ermöglicht uns, sein Liebesgebot zu halten. Daran ist zu erkennen, ob wir Jünger und Freunde Jesu sind.
Mihal Hrcan

Kommentare sind geschlossen.